Bergfried

Ein trutziger Bergfried reckte sich früher 32 Meter hoch aus dem engen Innenhof der Burganlage empor, klotzig und abweisend, mit durchgehend 2 Meter dicken Buckelquadermauern aus Muschelkalk, 6 Geschosse hoch, die beiden letzten wohl erst im 14. Jahrhundert aufgesetzt, wie auch das niedrige, vierseitige Pyramidendach. Der besseren Verteidigung wegen hatte der Bergfried keinen Zugang zu ebener Erde, sondern war nur über Leitern erreichbar, die man hochziehen konnte. Heute hat der Bergfried vom Innenhof aus gemessen noch eine Höhe von 27,50 m bis zur Spitze der Wetterfahne.

Der Bergfried ist das älteste Gebäude des Ortes. Im Jahr 2022 wurde eine dentrochronologische Untersuchung zweier Eichenbalken aus dem Bergfried durchgeführt. Im ersten Deckenbalken wurden 26 messbare Jahrringe gezählt und ca. 13 Kernholzjahrringe, die nicht mitgemessen werden konnten. Der letzte ausgemessene Jahrring stammt aus dem Jahr 1213. Fälljahr nach 1240 +/-5 plus einer unbekannten Anzahl möglicherweise fehlender Kernholzjahrringe. Der zweite Deckenbalken enthielt 44 Jahrringe, der letzte aus dem Jahr 1239. Als Fälljahr wird 1246 +/- 5 Jahre angenommen.

Die vier Fenster im Turm entstanden im Oktober 1700. Es muss auch einmal eine Zwinger gegeben haben, von dem in Bauberichten öfter die Rede ist.

Sein unteres Geschoss dient heute als Tanklager (ehemaliges Verlies oder Vorratsraum, je nach Bedarf).

Die darüber liegenden zwei Geschosse werden als Lager / Wohnraum genutzt.
Turmzimmer der Schlosswohnung
Unter dem Dach sind die drei Glocken der Kapelle untergebracht:
„Concordia“ (e‘‘, 1924, 61 cm, ca. 120 kg),
„Erlach – Das Wort Gottes hören und es befolgen“ mit Mutter-Gottes-Bild (cis‘‘4/16, 1972, 74,3 cm, 243 kg) und
„Erlach – Heiliger Josef bitte für uns!“ Josef mit Jesus-Bild (fis‘‘, 1973, 56 cm, 107 kg).